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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 71

1846 - Berlin : Klemann
Frankreich. 71 Alliance (Mont St. Jean, Waterloo). —' Napoleon legt, 22. Juni, die Krone zu Gunsten seines Sohnes nie- der, geht nach Rochefort, ergiebt sich, 8. Juli, den Eng- ländern und wird nach Helena geführt, (-f 5. Mai 1821.) 1815—1824. Ludwig Xviii. besteigt wieder den Thron, durch die fremden Mächte zurückgeführt. Der größte Theil des Volks den Bourbons abgeneigt, die Wiederherstellung der frühern Adels- und Priesterherrschaft fürchtend. Ermor- dung des Herzogs von Berrp, 13. Febr. 1820. Der wohl- gesinnte König erhält indeß durch Klugheit die Ruhe und Ordnung im Lande. 1824—1830. Karl X., bisher Graf von Artois, sucht durch die feierliche Krönung zu Rheims sein königl. Ansehn zu heben. Beschränktheit und Starrsinn, wie seine Begünsti- gung des alten Adels und der Jesuiten steigern die Er- bitterung des Volks. Die Theilnahme Frankreichs an der Schlacht von Navarin 1827, die den Griechen gewährte Hülse in Mo rea, 1828, selbst die ruhmvolle Eroberung Algiers (Mai bis Juli 1830) bringt keine der Regierung günstigere Stimmung hervor. 1830. Julirevolution. 'Vertreibung der Bourbons. Das Haus Orleans. Die Ordonnanzen des Königs vom 25. Juli, wodurch die von Ludwig Xviii. gegebene Charte verletzt, die Preß- freiheit aufgehoben, das Wahlgesetz beschränkt, die neu ge- wählte Kammer w'ieder aufgelöst wird, erzeugt in Paris Aufläufe und allgemeine Gährung. 27. bis 29. Juli blu- tiger Kampf; das Volk besetzt die königl. Schlösser. Der Hof in St. Cloud, dann in Rambouillet. Provisorische Regierung; der Herzog von Orleans Generallieutenant des Königreichs. Der König, dessen einlenkende Vorschläge zu- rückgewiesen werden, entsagt ani 2. Aug. (zu Gunsten seines Enkels, des Herzogs von Bordeaur) und schifft sich am 18. Aug. in Cherbourg nach England ein (ff in Oestreich 1836). — Ludwig Philipp, Herzog von Orleans, am 7, Aug.

2. 1815 - 1861 - S. 14

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 9. Die Begründung der Eisenbahnen Eisenbahn mit Dampffahrt zwischen diesen Nachbarstädten, die hinsichtlich ihres Verkehrs und ihrer Gerverbsindustrie so vielfältig und innig miteinander verbunden sind, darbietet?1) b. Friedrich List, Hufruf an unsere Mitbürger in Sachsen, die Anlage einer Eisenbahn zwischen Dresden und Leipzig betreffend. März 1834.2) Die (Erfahrung anderer Nationen lehrt, daß ein gelungenes Unternehmen dieser Art eine Menge anderer ins Leben ruft; dies wird hier um so mehr der Fall sein, als über hunderttausend Fremde im Jahre die Vorteile unseres Unternehmens in Augenschein nehmen werden und Leipzig im herzen von Deutschland gelegen ist. Unsere Gewerbstädte im Erzgebirge werden sich uns anschließen. Hamburg, Berlin, Magdeburg, Frankfurt und Nürnberg werden sich mit uns in Verbindung setzen. Die dadurch entstehende Vermehrung des Handels und der Industrie, die größere Zufuhr an Materialien und Produkten, das größere Zusammenströmen von waren und Menschen auf unsern Messen wird auf alle Geschäfte wohltätig wirken; unsere Industrie, unser Einkommen und unsere Bevölkerung wird sich in kurzer Zeit verdoppeln, aus demselben Grund, weshalb die Zahl der Einwohner von Elberfeld im Lauf der verflossenen fünfzehn Jahre auf das Doppelte gestiegen ist. . . . Die Bewohner der Residenzstadt Dresden werden an den Folgen dieser Vereinigung verspüren, daß unser Vorteil auch der ihrige ist. hie und da noch herrschende Vorurteile, das Erbteil einer minder aufgeklärten Zeit, werden verschwinden - man wird sich wechselseitig besser kennen lernen, sich mehr dienen und nützen, sich zu gemeinschaftlichen Zwecken häufiger vereinigen und einsehen, daß Städte wie Individuen durch engeres Anschließen aneinander, durch Vereinigung der Kräfte und durch Austausch ihrer Produkte sich gegenseitig bereichern, nicht schwächen. Ganz Sachsen wird teilnehmen an dem Aufschwung der Industrie. Es wird die Niesen wecken, die jetzt in seinen Bergen schlafen, und sie zu seinem Dienst verwenden. Durch seine mineralischen Schätze, wie durch seinen Gewerbfleiß berufen, in dieser großen Nationalangelegenheit das Panier zu tragen, wird es seine Bestimmung erfüllen, wenn jeder nur nach Kräften tut, was fein eignes, wohlverstandenes Interesse erfordert. . . . Seitdem Deutschland besitzt, was zu seiner gewerblichen Wohlfahrt 1) Die Eisenbahn wurde am 7. Dezember 1835 eröffnet, vgl. den interessanten Bericht der Stuttgarter Ttcorgenmattes bei 5- Schulze a. a. (D., S. 18ff. 2) Lift hatte die erste Anregung im herbst 1833 durch seine Schrift „Über eiivfächfifches Tisenbahnsystern" gegeben.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 50

1901 - München [u.a.] : Franz
Bistum Bamberg. Bamberger Dom. Landfriede. Gottes friede. Cluni. Königswahl von Kamba. 50 Landfriede und Gottesfriede. — Konrad Ii. denen am wichtigsten das Bistum Bamberg ist, das Heinrich (1007) auf seinem Gute zu Babenberg errichtete. Da bis dahin in jenen Gegenden immer noch Slaven lebten, war durch die Gründung eines deutschen Bischofsitzes nicht nur das Christentum daselbst gesichert, sondern auch die Ausbreitung der deutschen Nationalität in den Gegenden um das Fichtelgebirge gefördert. Heinrich ist auch der Erbauer des Bamberger Domes?) eines der schönsten deutschen Baudenkmäler im spätromanischen Stile. Landfriede und Gottesfriede. In dem an Fehden reichen 11. Jahrhundert begegnen uns die ersten Versuche, einen Landfrieden anzubahnen. Nach germanischer Anschanuug staub es jedem Freien zu, sein Recht mit Waffengewalt zu wahren, woraus der mittelalterliche Adel ein Fehderecht ableitete, das den Wohlstand des Landes fortwährend bedrohte. Deshalb strebten die deutschen Kön ige danach, dieses vom Adel beanspruchte Recht wenigstens einzuschränken, indem sie für eine gewisse Zeit und für eine bestimmte Gegenb alle Fehben untersagten. Die frühesten Versuche hiezu reicheu bis in die Zeit Heinrichs Ii. zurück, eigentliche Lanbfriebensgefetze entstauben jeboch erst unter Heinrich Iv. Anbers in Frankreich und Bnrgunb, wo ein schwaches Königtum den Trotz des Abels nicht zu beugen vermochte. Als bort um 1030 brei Jahre hinburch cmbctuernbe Regengüsse Mißernten nnb Hungersnot zur Folge hatten, benützten die Bischöfe die zerknirschte Stimmung der Bevölkerung, um auf mehreren Synoben einen Gollesfrieden, die Treuga Dei, beschließen zu lassen, wonach bcu größeren Teil der Woche hinburch (Mittwoch ctbeubs bis Montag früh) alle Fehben bei Strafe des Kirchenbannes ruhen mußten. — Diese auf Milberung der Sitten abzielenben Bemühungen bcr französischen Geistlichkeit würden besonbers geförbert durch das Kloster Cluni, das balb einen refornrierenben Einfluß aus das ganze Gebiet der abendlänbischen Kirche gewann. Das fränkische Kaiserhaus 1024—1125. Konrad Ii. 1024-1039. Mit dem kinberlosen Ableben Heinrichs Ii. war das sächsische Kaiserhaus aus gestorben. Eine große Menge von Fürsten und freien Männern aus allen bcutfchen Stämmen versammelte sich 1024 zu Kamba a/Rhein zwischen Worms nnb Mainz und *) Langl und Durmayer, Bilder zur bayerischen Geschichte. Nr. 3. Dom zu Bamberg.

4. Geschichte der Römer - S. 28

1836 - Leipzig : Baumgärtner
28 sammelte Romulus auf dem palatinischen Hügel seine Genossen zu einer Opferfeier, wo ihm bei der Vogelschau Adler zu Gesicht kamen; dann zog er, wie es der heilige Gebrauch der Etrusker verlangte, mit einem Pfluge, den ein Stier und eine Kuh von weißer Farbe zogen, eine Furche um den Hügel in einem Viereck, um so den Umkreis der Mauer oder das Pomörium zu bestimmen. Wo ein Thor stehen sollte, wurde der Pstug über das Land getragen (a portando aratro porta). (Siehe die Abbildung ix- ).) Hierauf opferte Romulus beide Rinder und andere Opferthiere den Göttern. Dieser Tag der Gründung Roms soll der 21. April gewesen seyn, an welchem die Landleute das Fest der Hirtengöttin Pales feierten und über angezündete Strohhanfen springend sich reinigten. Daß aber dieser Tag als der Geburtstag des ewigen Roms nur an- genommen worden ist, laßt sich bei dieser durch Dichtung und Sage ausgebildeten Geschichte nicht bezweifeln. Auch die zwölf Geier sind nur eine bildliche Bezeichnung, entstanden aus einer etruskischen Weis- sagung, daß Rom überhaupt zwölf Sacula bestehen, sechs davon aber blühen werde, wie es auch wirklich eingetroffen ist, denn das weströ- mische Reich hat nicht viel langer als zwölf Jahrhunderte gedauert. Auch war der Ort, wo das alte Rom (Roma quadraia) im Viereck nach der Form der römischen Feldlager sich erhob, schon lange vor Romulus angebaut und bewohnt. Denn hier hatten die S ikuler und Pelasger eine Ansiedelung, Palantium genannt; in der Nahe lagen Remuria, Vati ca und einige andere Flecken, deren Namen zweifelhaft sind, vielleicht Ouirium, woher der Name Qui- rites, Quirinales und Quirinus entstanden ist, von Sabinern bewohnt, und ein von Etruskern bewohnter Ort, dessen Einwohner Luceres hießen. Dazu kamen noch die von Romulus geführten Ansiedler. Die Bevölkerung der neuen Stadt vermehrte sich bald durch eine Freistätte, Asylum. Da aber die Nachbarn mit diesen zusammengelaufenen Leu- ten keine Eheverbindungen eingehen wollten, so beschlossen die jungen Römer Gewalt zu gebrauchen. Romulus lud einst die benachbarten Latiner und Sabiner zu einem Ritterspiele ein, das er unter dem Na- men Consuallen dem ritterlichen oder berathenden Neptun (equestris, Consus) anstellte, denn der Gott des Meeres war zugleich Schöpfer des Pferdes, weil aus Libyen, der heutigen Barbarei, wo Poseidon vorzüglich verehrt wurde, über das Meer die ersten Pferde nach den Küstenländern des mittelländischen Meeres durch die Phonicier gebracht wurden. Als nun dem Kampfspicle, wozu sich viele Nachbarn mit ihren Frauen und Töchtern eingefunden hatten, die Versammlung ohne

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. VIII

1849 - Berlin : Schultze
Borwort zur künkten Anklage. c%Jci der Bearbeitung dieser neuen Auflage ist zwar, um den Gebrauch des Buchs beim Schulun- terricht nicht zu erschweren, die ursprüngliche An- ordnung vollständig beibehalten worden; dagegen haben die meisten Abschnitte, da eine gleichmäßigere Auswahl des Lehrstoffs nothwendig erschien, bedeu- tende Veränderungen, und einige selbst eine völlige Umarbeitung erfahren. Berlin, im Juni 1843. Th. D. zur sechsten Anklage. 33et der Revision dieser neuen Auflage habe ich mich auf die nothwendigen Berichtigungen in den Zahlenangaben und auf die durch die neuesten poli- tischen Umgestaltungen bedingten Änderungen be- schränkt. Berlin, im Juli 1849. Th. D.

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. uncounted

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Leben und Sitten der Winer in der Kaiserzeit von ul. Jung. Ii. Abteilung: Verschüttete Kömerltädte. — Die Kömer in den Provinzen. — Kager- und Soldatenleben. — Religion und Philosophie. — Der Ausgang des römischen Weltreichs. Mit 10 Vollbildern und 63 in den Aert gedruckten Abbildungen. Leipzig: G. F r e >i t a g. 1884. Prag: F. Tempsky.

7. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 22

1861 - Leipzig : Teubner
22 Numa Pompilius. Die römische Religion. Stammen der König zu wählen sei, — so gehen sie auch über die Art, wie dasselbe und namentlich die Verwaltung des Staats geübt worden sei, aus- einander *). Gewählt ward endlich der Sabiner ans Cures, des T. Tatius Schwiegersohn, Numa Pompilius. Legt schon der ganz undenkbare Um- stand, daß ein Nichtbürger zum König Roms bestellt worden sei, die gänzliche historische Unhaltbarkeit der Überlieferung dar, so beweisen die Widersprüche in der Bestimmung seines Zeitalters^, der mit der vorhergegangenen und der folgenden Regierung im schneidendsten Contraste stehende Charakter seines Waltens, endlich sein vertrautes Verhältnis zur Göttin Egeria, daß wir in ihm eine mythische Personification^) für die Ordnung des religiösen Wesens in Rom zu erkennen haben. Seine Regierung wird gewöhnlich zu 43 Jahren (715 — 672) angegebenü- 2. Von ihm wird berichtet, daß er wärend seiner ganzen Regierung keinen Krieg geführt und die Nachbarn wie durch die Heiligkeit des Königs gebannt sich jedes Angriffs auf das neue Volk freiwillig enthalten hätten. In bürger- licher Hinsicht muß man nach religiösen Einrichtungen, die er getroffen haben soll, ihm die Ordnung des Grundbesitzes, eben so die Abgrenzung der Felder, wie die Eintheilung der Stadt in viel, pagi u. s. w. zuschreiben^). Allgemein wird ihm die Veränderung des bis dahin gebrauchten Jahrs von 304 Tagen mit 10 Monaten in eins von 355 Tagen in 12 Monaten mit einem (alle zwei Jahre?) einzuschaltenden (Llei-oeclonius) beigelegt ^). Das bei weitem bedeutendste Werk, zu dessen Urheber ihn die Überlieferung gemacht, ist das römische Reli- gio n s w e se n. 3. Wie alle heidnischen Religionen hat auch die römische im Laufe der Zeit Umwandlungen in der Auffaßung und Aufnahme neuer und fremder Ele- mente erfahren. Wir würden kaum im Stande sein über den ältesten Kern der- selben auch nur Vermutungen aufzustellen, wenn nicht viele Legenden und Glaubensformen auf dem Lande sich erhalten hätten und im Staate viele Kul- tusformen noch immer mit Treue festgehalten worden wären, nachdem längst das religiöse Bewußtsein der gebildeten eine wesentliche Umwandlung erfahren und die klare Kenntnis des ursprünglichen sich verloren hatte. Durch diese Spuren sind wir im Stande eine einfache Naturreligion, Verehrung der Kräfte der Natur, namentlich der zeugenden und befruchtenden, als uraltes Gemeingut aller italischer Stämme und eine Übereinstimmung derselben mit dem bei allen arischen Volksstämmen ursprünglich einheimischen Götzenglauben und Götzen- dienst zu erkennen7). Doch entwickelte sich der Glaube von der gemeinsamen 1) Liv. 1 17, der. da er nur 100 Senatoren kennt, wol keinen Beweis dafür geben kann, daß die Raumes noch vor den Tities im Senat Vorrecht gehabt; vioa^s. Ii 57. Plut. Num. 2. — 2) Machte man ihn doch zu einem Schiller des Pythago- ras. — 3) Sie kann sich trotzdem an eine bestimmte Überlieferung angelehnt haben. — 4) Cic. de rep. Ii 14, 27 gibt nur 39 Jahre. — 5) Oie. de rep. Ii 14, 26. — 6) Liv. I 19. Ovid. Fast. I 27 ff. n. Iii 151 ff. Das Jahr von 304 Tagen kann schwerlich jemals eine wirkliche praktische Bedeutung rmd Durchführung gehabt haben (Preller Myth. 142), aber dem Ordner des Religionswesens mnste natürlich auch die des Kalenders, der für jenes die höchste Bedeutung hatte, zngeschrieben werden. Der Martins war der erste Monat des Jahres, vom 5. an bis zum 10. wurden sie nach der Zahl benannt, der eilfte war der Januarius, der zwölfte und letzte der Februarius. Mit der Verlegung des Amtsantritts der Consuln auf beu 1. Januar im Jahre 153 wurde auch der Beginn des Jahres mit diesem Tage angenommen, die Namen aber trotz der veränderten Stellung der Monate beibehalten. So sind sie auch auf die germanischen Völker übergegangen. Der erste Tag des Monats (der Neu- mond) hieß ealcndae, der Vollmond idns, das erste Viertel nonae. — 7) Außer dem Seite 15 Anm. 1 angeführten sind die zahlreichen Nachwcisnngeu Prellers von Ge-

8. Bilder aus Amerika - S. 397

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 397 — wunderbar milden Klimas, das weder sengende Hitze, noch eigentliche Kalte kennt. Paradiesisch ist der Landstrich zwischen dem Thale des Aeoncagua- flusses und dem Biobio. Dort haben sich denn anch viele Tausende unserer Landsleute ein neues Heim gegründet; in größeren Städten wohnen sie sogar gedrängt beisammen in ansehnlicher Menge. In dieser Gegend sind allerdings nur wenige unter ihnen Landwirte; bei Los Angeles aber findet sich auch in diesen Bezirken eine deutsche Ackerbaukolouie. Leider verfügt die Regierung in diesen verlockenden Gegenden nicht über Staats- ländereien, vielmehr gehört der Grund und Boden hier zu den schon oft genannten großen Haciendas, von denen höchst selten eine in kleinere Stücke zerfällt. Deshalb ist die Staatsbehörde auch außer stände, hier Ackerbau- kolonien für fremde Einwanderer zu gründen, so wünschenswert dies auch für Chile sein würde. Dazu kommt noch ein anderer Übelstand, dessen wir auch bereits vorübergehend gedachten: die geringe Regenmenge, die zwischen Mitte Juli und Mitte August in Centralchile fällt, reicht nicht aus, um die an sich überaus fruchtbaren Ländereien in anbaufähigem Zu- stände zu erhalten. Sie müssen deshalb künstlich durch kostspielige Kanalan- lagen bewässert werden, und diese herzustellen, sind eben nur reiche Leute imstande. Welch' eigentümliche, zu der Witterung unserer Heimat in selt- samem Gegensatze stehende Verhältnisse finden wir hier! Neun Monate des gesegneten Landes sind im allgemeinen regenlos. Im Winter ist die Gegend mit köstlichem, lachendem Grün bedeckt; der Monat November dürste etwa mit unserem Mai, dem vielbesungenen Wonnemonat, verglichen werden. Vom Dezember bis zum Mai aber geht eine traurige Verwand- lung vor sich; jenes liebliche Bild verschwindet ganz, wir sehen auf den waldlosen Höhen und Bodeuwelleu höchstens dürftiges, versengtes Gras, oder den völlig kahlen grauen oder rötlichen Gruud. Uud was ist Ursache dieser uugünstigen Verhältnisse? Die Armut des Landes an Waldungen nördlich vom Flusse Maule ab — eine Ursache, die auch iu Ländern Europas überaus traurige Folgen gezeitigt hat, so in Italien und Süd- srankreich. Selbst die Flußthäler, welche tief iu den Leib der Anden hineinreichen, haben einen spärlichen Pflanzenwuchs. Die Hänge und Hügel sind entweder völlig kahl, oder nur mit niedrigem Gestrüpp bewachsen; häufig trifft man hier dagegen den riesigen Säulenkaktus, der sogar zu starken Balken und Brettern verarbeitet wird und viel Brennholz liefert. Höheres Gebüsch findet sich nnr in Bodenfalten, Mulden und feuchten Schluchten. Die Küste fällt fast überall steil gegen den Oeean ab und zeigt bis weit südlich von Valparaiso (bis zur Stadt Arauco) keinen Pflanzenwuchs. Trotz dieser eigentümlichen Verhältnisse könnten noch sehr viele fleißige Fremdlinge im mittleren Chile Raum zu einer Niederlassung finden, so vor allem auch in den Flußthäleru, die nur spärlich von Chilenen be- wohnt sind; ausgezeichnet durch ihre herrlichen Hügellandschaften und ein ungewöhnlich mildes Klima, würden sich gerade diese Thalungen ganz vor- züglich zu Wohnsitzen für europäische Einwanderer eignen.'

9. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 52

1880 - Leipzig : Arnoldi
52 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1871 Jtan. 15—18. General Werder behauptet seine Stellung an der Lisaine gegen Bourbaki und beharrt in der Belagerung von Beifort. 18. Proklamation des deutschen Kaiserreiches im Schlosse von Versailles. 19. General Göben schlägt die französische Nordarmee bei St. Quentin. 28. Waffenstillstand zu Versailles. Bismarck. Favre. Die deutschen Truppen besetzen die Forts von Paris. Die französische Armee verbleibt kriegsgefangen in der Stadt. Febr. 1. die französische Ostarmee flüchtet sich in die Schweiz. Beifort kapituliert Febr. 16. 17. die französische Nationalversammlung zu Bordeaux stellt Thiers an die Spitze der Regierung (—1873). 26. Friedenspräliminarien zu Versailles; März 1 Einzug der deutschen Truppen in Paris. ^lärz 18 ___ Mai 29. Aufstand der Kommunisten in Paris. Versailles Sitz der französischen Regierung. 21. Eröffnung des ersten deutschen Reichstags durch Kaiser Wilhelm. Verfassung des deutschen Reiches vom 16 April. Fürst Bismarck Reichskanzler. Mai 10. Friede zu Frankfurt zwischen dem deutschen Reiche und der französischen Republik. Eisass und Lothringen (mit Metz) kommen an Deutschland zurück. Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. I. Das Altertum. Ursprünglicher Glaube an den einigen Gott. Die Ueber-gänge von dem unstäten Hirten- und Jägerleben zum Ackerbau und zu festen Wohnsitzen. 4000 uralte Kultur in Ägypten, Babylonien, Baktrien» In^ (China). Allmähliche Ausbildung der Priesterherrschaft und des Kastenwesens. Ägyptische Pyramiden una Tempel; Hieroglyphen.

10. Grundriss der römischen Altertümer - S. 7

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 5. Geschichtlicher Überblick der Entwicklung der Stadt. 7 soll die Ansiedelung und Stadtgründung unter Leitung der Zwillinge Romulus und Remus geschehen sein. In der Überlieferung von einer trojanischen Avanderung ist aber vielleicht nui eine dunkle Erinnerung an uralte Züge griechischer Kolonisten nach Unteritalien enthalten, während die Sage von Alba Longa darauf hinweist, dafs albanische Kolonisten zu den ersten Ansiedlern Roms' gehörten und dafs Rom ein Glied im alten Latinerbunde war, den es sich im Laufe der Zeit unterwarf. Jedenfalls waren bei der Stadtgründung verschiedene Yölkerstämme beteiligt, wofür manche Staatseinrichtungen (Tribuseinteilung, Unterscheidung der Stände in Patrizier, Plebejer und Klienten u. a. m.) sprechen. Die Sage, dafs Zwei die Stadt gegründet haben, rührt wohl daher, dafs zwei Hauptstämme, mit je einem Könige an der Spitze, die älteste Gemeinde leiteten, woran die späteren zwei Konsuln erinnern mögen. Als Gründungsjahr gilt (nach Yarronischer Zählung) das Jahr 754 v. Chr. oder Olymp. Yi. 3, als Gründungsfo*/ der 21. April, an dem das Fest der Hirtengöttin Pales, die Pcdilict (Parilia), gefeiert wurde. Will man die Jahre der Stadt (abgekürzt a. u. c. = ab urbe condita oder ii. c. = urbis conditae) in die Jahre vor Christus umwandeln, so setzt man immer das Jahr 754 an und zieht die Jahre der Stadt davon ab, der Rest gibt das Jahr vor Christus; z. B. 250 a. u. c. (u. c.) = 754 250 oder das J. 504 v. Chr. Der alte Name der Stadt war Räma, davon hiefsen die Bewohner Rämneis oder Ramnenses; jünger ist die Form Roma, Romani. Ob das Wort von Rüma, d. i. Erhöhung, oder von Rouma, d. i. Stadt am Roumon oder Rumon, dem alten Namen des Tibevis kommt, ist nicht ausgemacht; im letzteren Falle hiefse Roma soviel als Stromstadt; denn Rümon und Tiberis (osk. Teba, Berg) bedeuten Bergstrom. Vgl. Strymon von Wurzel sru, po, fliefsen. Wahrscheinlich ist es dasselbe Wort, das in ruminalis (ficus rumi-nalis) zu Grunde liegt. Keinenfalls aber kommt der Name vom griechischen (valentia). § 5. Geschichtlicher Überblick und Entwickelung der Stadt. Rom war anfangs eine unbedeutende, dorfähnliche Ansiedelung von Hirten auf dem Palatin; als dann Sabiner auf dem Quiri-nal und Kapitolin sich niedergelassen und sich mit den Latinern zu einem Gemeinwesen vereinigt hatten, nahm die Stadt rasch zu, besonders unter den letzten Königen (Servius, Tarquinius), unter welchen ansehnliche Bauten sich erhoben und die sumpfigen, unbewohnbaren Niederungen zwischen den Hügeln trockengelegt
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